Hintergrund
Die Weltgesundheitsorganisation hat die Rehabilitation angesichts der Alterung der Bevölkerung und der epidemiologischen Herausforderung nichtübertragbarer Erkrankungen zur Gesundheitsstrategie des 21. Jahrhunderts erklärt. Trotz der sozialrechtlichen Verankerung der Rehabilitation in Deutschland ist die akademische Vertretung der Rehabilitation im internationalen Vergleich nach wie vor unbefriedigend. Gesundheitspolitisch fehlt zudem ein starker Akteur, der die Interessen und das Anliegen der zahlreichen kleinen Fachgesellschaften und Arbeitskreise, die rehabilitationsmedizinisch tätig sind, bündelt.
Um die Stimme der Rehabilitationsmedizin im akademischen Bereich und bei wichtigen Institutionen der Gesundheitspolitik zu stärken, wurde am 12.05.2020 die Wissenschaftliche-Medizinische Allianz für Rehabilitation (WMAR) gegründet.
Zielsetzungen
Die WMAR will als Allianz der Fachgesellschaften, die die Rehabilitation als ihr Arbeitsfeld verstehen, gemeinsame Positionen erarbeiten und diese gebündelt vertreten.
Die WMAR beabsichtigt dazu, die Arbeit der einzelnen Fachgesellschaften in Bezug auf übergeordnete Zielstellungen zu koordinieren und die Belange der Rehabilitation bei allen wichtigen Akteuren des deutschen Gesundheitssystems zu stärken und bekannter zu machen. Dabei muss die allgemeine Bedeutung der Rehabilitation für die Gesundheit und Funktionsfähigkeit verdeutlicht werden. Es ist klarzustellen, dass es sich dabei nicht nur um mehrwöchige Maßnahmen einzelner Rehabilitationsträger handelt
Aktionsfelder
Aktionsfelder der WMAR sind:
Wissenschaft und Lehre, insbesondere Leitlinien (z. B. Koordination sowie Nutzung von Synergien bei der Leitlinienerstellung), Qualitätssicherung in der Lehre (einschließlich Verankerung der Rehabilitation im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin und den Gegenstandskatalogen) sowie Sicherung der Rehabilitation an den Hochschulen (z. B. Lehrstühle für Rehabilitationsmedizin)
Qualitätsverbesserung der Rehabilitation aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse in Zusammenarbeit mit den Trägern der Rehabilitation und den Anbietern von Rehabilitationsleistungen
Öffentlichkeitsarbeit für die Rehabilitation durch Vermittlung der zunehmenden Bedeutung der Rehabilitation und der Dualität des Rehabilitationsbegriffs (Gesundheitsstrategie vs. Interventionen)
Gesundheitspolitik mit dem Ziel einer verbesserten Verankerung der Rehabilitation im Gesundheitssystem